- Geschrieben von: Winkelmann, E.
Ein Mensch – ein Name – ein Stein. Stolpern erwünscht. Nach diesem Motto arbeitet schon jahrelang der Künstler Gunter Demnig, welcher seit mehr als 30 Jahren das Kunstkonzept der Stolpersteine leitet. Diese Steine werden als Denkmal in Gedenken an verfolgte, vertriebene und ermordete Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 – 1945 in den Bordstein vor ihren ehemaligen Wohnhäusern verlegt. Nun ist dies auch in Werdau geschehen: am 13.08.2025 wurden vor dem einstigen Kaufhaus Ringer am Markt 6 vier Stolpersteine in Erinnerung an die jüdische Familie Ringer verlegt.
Mit Stolz und großem Interesse verfolgten vier Schülerinnen aus der Klasse 9/2 mit Frau Großmann sowie einem Elternteil das Geschehen. Denn vor drei Jahren, in Klasse 6 bei der Thematik „Judentum und Stolpersteine“ fragte eine der vier, Stella Eisengräber, ob es denn auch in Werdau jüdische Familien gegeben habe, an die man erinnern könne. So begann die Nachforschung der Schülerin, zunächst als Anfrage an die Stadtverwaltung Werdau mit Verweis auf das Stadtarchiv, anschließender Recherchearbeit und später als Zusammenarbeit mit Herrn Kunze, der sich privat schon längere Zeit mit dieser Thematik beschäftigt hatte und den Nachfahren der bis 1938 in Werdau lebenden jüdischen Familie Ringer auf den Spuren war. Durch sein Engagement seitens der Ahnenforschung konnte er die Hinterbliebenen der jüdischen Familie kontaktieren und ihnen die Stolpersteinverlegung vorschlagen. Besonders erfreulich war es, dass Herr Kunze uns am Ende des Schuljahres 2024/2025 den Termin dazu mitteilte und uns im Ethikunterricht der Klasse 8 von diesem Projekt erzählte. Tief beeindruckt bedankte er sich für das gezeigte Interesse der gesamten Ethikgruppe, die ihm gespannt zuhörten und viele Fragen stellten.
Natürlich folgten wir nun seiner Einladung verbunden mit der Zusage, uns als Paten gemeinsam mit den Oberschulen Werdau um die Pflege der Steine zu kümmern. Stella durfte als Vertretung der Schulen eine weiße Rose an die neuen Stolpersteine legen. Besonders eindrucksvoll war es für uns, dass die Nachfahren der Familie musizierten und wir mit ihnen ins Gespräch kommen konnten. Auch sie waren überwältigt vom Engagement der Jugend sowie dem würdevollen Rahmen inklusive der vielen Teilnehmer bei dieser Aktion. In diesem Sinne gilt auch ein Dank an engagierte Eltern der 9/2, die mit Zeit, Interesse und sogar einer finanziellen Spende das geplante Vorhaben unterstützten. Die Angehörigen bedankten sich bei uns für den gezeigten Mut. Mut, sich auch in unruhigen Zeiten für die Werte der Demokratie einzusetzen und die Erinnerung an Unrecht für die Nachwelt zu erhalten.
Anbei folgen die Eindrücke unserer vier Schülerinnen:
„Am 13.08.25 wurden in Werdau die ersten 4 Stolpersteine Werdaus gelegt. Es war eine schöne Erfahrung dabei sein zu dürfen. Die Nachfahren der Familie Ringer waren auch dabei und haben über ihre Uroma Ruth Ringer berichtet.“ - Stella Eisengräber
„Mein Eindruck war, dass das Schicksal der Familie Ringer alle sehr berührt hat. Ich finde es wichtig, dass man die Stolpersteine verlegt hat, weil man dadurch das Leid der Juden nicht vergisst und durch die Stolpersteine immer einen Ort hat, wo man an diese Menschen denken kann.“ - Jana Saller
„Ich finde solche Aktionen wichtig, da sie die Geschehnisse in der Geschichte widerspiegeln und helfen, diese gerade auch für uns, die diese Zeit nicht miterlebt haben begreiflich zu machen. Meiner Mitschülerin, Stella Eisengräber, ist es gelungen, ein bisschen Geschichte auch in unsere Stadt Werdau zu bringen, mit der großartigen Hilfe von Herr Kunze und ein paar weiteren. So wurden gestern, am 13.08.2025, die vier Stolpersteine der Familie Ringer verlegt, wobei die Familie (Urenkel und deren Familie) auch selbst anwesend war- es war sehr berührend und ich bin froh, dass ich dabei sein durfte.“ - Lucia Geipel
„Wir durften einen sehr bewegenden Moment miterleben. Eine Familie aus Brasilien war extra für diesen Anlass angereist, zum Gedenken an ihre Vorfahren. Für die Familie war es ein sehr emotionaler Augenblick, man spürte, was das für sie bedeutet. Sie zeigten große Dankbarkeit und Freude darüber, dass die Erinnerung an ihre Angehörigen in dieser Form lebendig gehalten wird.“ - Paula Trommer
geschrieben von Julia Großmann (FL De/Eth)
Fotos von Tanja Eisengräber, Clara-Sophie Kießling und Julia Großmann
- Geschrieben von: Winkelmann, E.
Am Dienstag erhielt unser Gymnasium besonderen Besuch: Im Rahmen des Ethikunterrichts beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7/1 und 7/2 intensiv mit den Themen Wohnungslosigkeit und Straffälligenhilfe. Zu Gast waren Frau F. Schwarze von der Wohnungsnotfallhilfe sowie Frau C. Grundt von der Straffälligenhilfe der Diakonie Westsachsen.
Frau Schwarze verdeutlichte den Jugendlichen den Unterschied zwischen Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit und zeigte auf, wie schnell Menschen – aus ganz unterschiedlichen Gründen – in solche Situationen geraten können. In der anschließenden Diskussion wurde auch erörtert, was jeder Einzelne tun kann, um Betroffene zu unterstützen. Besonders betont wurde dabei der respektvolle Umgang mit wohnungslosen Menschen – denn Wertschätzung und Würde sind Grundvoraussetzungen für ein menschliches Miteinander.
Frau Grundt stellte die Arbeit der Straffälligenhilfe vor. Sie erklärte anschaulich, für wen sie tätig ist, welche Formen von Haft es gibt und welche Herausforderungen eine gelingende Resozialisierung begleiten – oder auch scheitern lassen können.
Die Schüler zeigten großes Interesse und stellten viele Fragen, die von Frau Schwarz und Frau Grundt mit viel Einfühlungsvermögen und Sachkenntnis beantwortet wurden.
Ein herzliches Dankeschön an die Diakonie Westsachsen für diesen bereichernden Einblick in zwei gesellschaftlich wichtige Arbeitsfelder. Die Begegnung hat viele zum Nachdenken angeregt – und sensibilisiert für Themen, die oft am Rand der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, aber mitten unter uns Realität sind.
geschrieben: E. Winkelmann (FL Ethik 7/2)
- Geschrieben von: Bender, W.
Werdauer Gymnasiasten unterstützen den Johanniter-Weihnachtstrucker
Die Jacke ganz hoch zugezogen, die Mütze auf dem Kopf und die Hände in den Taschen. Der Atem ist in der eisigen Luft zu sehen. Es ist früh am Morgen, als eine Gruppe von Gymnasiasten durch den Supermarkt schlendert und die verschiedensten Produkte aus den Regalen herausnimmt. Einer greift nach der Schokolade, ein anderer nach einem Duschgel und ein dritter nach den Malstiften. Doch sie kaufen die Sachen nicht für sich selbst, sondern für einen guten Zweck: die Johanniter-Weihnachtsaktion. Alle Klassen des Gymnasiums beteiligen sich traditionell daran. Es werden fleißig Pakete gepackt, die nach osteuropäische Länder wie Rumänien, Bosnien und Albanien geschickt werden, um bedürftigen Menschen - Kindern, Jugendlichen und ganzen Familien - zu helfen und ihnen eine Freude mit dem Geschenk zu machen. In den Päckchen sind die verschiedensten Sachen zu finden: Zucker, Kekse, Zahnbürsten oder auch Nudeln und Reis – Dinge, die für die meisten von uns selbstverständlich sind, für andere aber sind sie von besonderer Bedeutung. 2023 konnten über 70.000 Päckchen gepackt und verschickt werden. Vielen Familien wurde in Not geholfen. Eine gute Aktion, die unser Gymnasium auch im Jahr 2024 kräftig unterstützt hat.
- Geschrieben von: Bender, W.
Was ist Glück? Süßigkeiten? Ferien? Ein Zuhause? Darüber konnte man beispielsweise während des Winterfestes im Bereich Ethik/Religion philosophieren. Ein von der Klasse 7/2 organisiertes Glücksrad mit gespendeten Geschenken bot in diesem Zusammenhang für viele Besucher Gelegenheit für mögliche Glücksmomente. Mittels eines kleinen Geldbetrages durfte jeder Interessierte ein- oder mehrmals drehen und seinen Gewinn entgegennehmen. Die eingenommene Geldsumme sollte wie im Jahr zuvor gemeinnützig gespendet werden. Letztes Jahr erhielt das Tierheim Crimmitschau den Betrag, dieses Jahr sollte es an hilfsbedürftige Kinder bzw. Jugendliche unserer Region weitergeleitet werden. Im Klassenrat einigten sich die Schüler*innen auf das Kinder- und Jugendhaus „Gert Fröbe“, welches zum Zwickauer Kinderhausverein e.V. gehört. So übergaben Hannah, Halima und Stella gemeinsam mit Frau Großmann am 14.6.24 die Summe von 92 Euro an die Leiterin Frau Popadak. Diese erklärte kurzweilig Hintergründe aus dem Bereich ihrer Arbeit und beantwortete die zahlreichen Fragen der Mädchen. In dem idyllisch gelegenen Haus wohnen im Moment 27 Kinder- und Jugendliche in Familiengruppen von 6-8 Personen, die aus unterschiedlichen Gründen zeitweise von ihren Eltern getrennt leben müssen und hier liebevoll betreut werden. Das Geld kann gut für die Erneuerung der Wohnküche genutzt werden, für die gerade Spenden gesammelt werden. Gemäß dem Motto des Vereins: „Auch der kleinste Tropfen hilft beim Wachsen“, war Frau Popadak sehr glücklich über das Geld des Gymnasiums und hat uns gleichzeitig mit ihrem Einblick in ihren Alltag sehr bereichert. Welch ein Glück, dass solche Hilfsmöglichkeiten existieren!
J. Großmann (FL Deutsch / Ethik)

- Geschrieben von: Großmann, J.
Im Rahmen des Ethikunterrichts Klasse 7 beschäftigten wir uns mit dem Thema der regionalen Armut. Zwei engagierte Sozialarbeiterinnen, Maria Wolf und Franziska Schwarze von der Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Westsachsen gaben uns einen eindrucksvollen Einblick in ihren Arbeitsalltag. Dabei schilderten sie beispielhaft den Weg eines wohnungslosen Klienten und erarbeiteten gemeinsam Ursachen sowie Hilfsangebote. Viele Vorurteile und Fehlinformationen konnten durch den kurzweiligen Vortrag der zwei kompetenten Frauen entkräftet werden und hinterließen eine nachdenkliche Gruppe. Beide wiesen uns auf Problempunkte, wie Stigmatisierung, Verletzung der Menschenwürde sowie den Ausschluss aus der Gesellschaft hin. Jeder kann allerdings einen Teil dazu beitragen, um diesen entgegenzuwirken. Gerne arbeiten wir wieder in Zukunft zusammen und danken für diese berührende Veranstaltung.
J.Großmann (FL Ethik)
Kinder-/Jugend- und Schulgruppen in der Alterskategorie 4. bis 13. Klasse werden zu Filmemacher:innen und entdecken audiovisuell Museen im Kulturraum Vogtland-Zwickau und im Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen (kostenfrei).